Pressemitteilung München, 11.11.2020
„Anti-Stau-Gebühr“ polarisiert; ein Drittel weniger PKW-Verkehr möglich
Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Herbstumfrage 2020 in der Region München
Befürworter, Ablehner und Indifferente gegenüber einer vorgeschlagenen „Anti-Stau-Gebühr“ für das Gebiet innerhalb des Mittleren Rings in München halten sich in etwa die Waage. Die Maßnahme könnte zu einem Drittel weniger PKW-Verkehr führen. Das zeigt die im September und Oktober 2020 durchgeführte bevölkerungs-repräsentative Herbstumfrage des in München ansässigen Regionalinstituts für Marktforschung (RIM Marktforschung GmbH).
Einstellung gegenüber „Anti-Stau-Gebühr“
Die Bevölkerung der Region München wurde gefragt, wie sie zu dem Vorschlag steht, eine Gebühr in Höhe von 6 Euro pro Tag in Kombination mit den derzeitigen Parkgebühren beim Befahren des Gebiets innerhalb des Mittleren Rings in München zu entrichten. Antwort: 30% Befürworter, 39% Ablehner, 31% Indifferente. Die Betrachtung einzelner Bevölkerungsgruppen zeigt signifikant abweichende Einstellungen zur Thematik:
- Unter Männern ist der Anteil der Befürworter mit 37% nahezu gleich groß wie der Anteil der Ablehner (38%); unter Frauen überwiegen mit 39% die Ablehner gegenüber den Befürwortern (25%), wobei 36% kein Urteil abgeben.
- Befragte bis 35 Jahre begrüßen den Vorschlag häufiger (39%), als dass sie ihn ablehnen (30%). In den älteren Altersgruppen überwiegen hingegen die Ablehner.
- Die Bevölkerung der Stadt München spaltet sich in 40% Befürworter, 35% Ablehner und 26% Indifferente, während in den Umland-Landkreisen 20% dafür, 44% dagegen und 37% indifferent sind.
- Nach Parteiensympathie ist nur im Lager der Grünen eine Mehrheit für die Maßnahme, in den restlichen Lagern überwiegen die Skeptikeer.
Derzeit nutzen 38% der Bevölkerung in der Region München einen PKW täglich oder fast täglich, 14% an drei bis vier Tagen und 19% an ein bis zwei Tagen pro Woche. Das ergibt einen Anteil in Höhe von 71% der Bevölkerung, der den PKW mindestens einmal pro Woche nutzt. Regelmäßige Nutzer des Autos (drei bis sieben Mal pro Woche) sind mehrheitlich gegen den Vorschlag, unter selteneren Nutzern überwiegen die Befürworter.
Voraussichtliche Auswirkung „Anti-Stau-Gebühr“
Auf die Frage: „Angenommen, es wird eine „Anti-Stau-Gebühr“ in Höhe von 6 Euro pro Tag zuzüglich zu den derzeitigen Parkgebühren innerhalb des Mittleren Rings der Stadt München eingeführt, was würde das für Sie bedeuten?“, geben 20% der Befragten in der Region München an, trotzdem genauso häufig mit dem PKW innerhalb des Mittleren Rings zu fahren, 19% würden dies dann seltener und 13% gar nicht mehr tun. 21% sind noch unentschlossen, für die restlichen Befragten ist das Thema nicht zutreffend. Somit könnte sich der PKW-Verkehr innerhalb des Mittleren Rings um knapp ein Drittel verringern, wobei der Frequenzrückgang die Umlandbevölkerung mit 37% stärker betreffen würde als die Stadtbevölkerung (29%). Auswirkungen auf die PKW-Nutzergruppen könnten wie folgt sein:
- Tägliche Nutzer: keine Auswirkung: 31%, seltener: 18%, gar nicht mehr: 14%
- Nutzer 3-4 Tage/Woche: keine Auswirkung: 18%, seltener: 32%, gar nicht mehr: 21%
- Nutzer 1-2 Tage/Woche: keine Auswirkung: 12%, seltener: 28%, gar nicht mehr: 13%
Zur Studie
Die erwachsene deutschsprachige Bevölkerung wird viermal jährlich durch das Regionalinstitut für Mittelstandsmarktforschung (RIM Marktforschung GmbH) im Rahmen bevölkerungsrepräsentativer Mehrthemenumfragen (regionale Omnibusumfragen) zu verschiedensten Themen aus Wirtschaft, Politik, Sozialem und zur allgemeinen Stimmungslage schriftlich befragt. Die Herbstumfrage in der Region München war vom 24.09. – 23.10.2020 im Feld. Befragt wurden 705 Personen.
Die Zahlen im Detail
Pressemitteilung und die Zahlen im Detail „Anti-Stau Gebühr München“ – Herunterladen (PDF)
Freigegeben zur Veröffentlichung unter Bezugnahme auf das durchführende Institut RIM Marktforschung GmbH aus München.
Weitere Veröffentlichungen zu den regionalen Trendumfragen finden Sie unter www.rim-marktforschung.de/news.
Kontakt
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